Knapp 750 000 Beschäftigte erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2017 zusammen einen Umsatz von über 95 Milliarden Euro
Nach den Ergebnissen der aktuell ausgewerteten Handwerkszählung arbeiteten im Geschäftsjahr 2017 in den rund 74 200 baden-württembergischen Handwerksunternehmen insgesamt knapp 750 000 Personen. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weiter mitteilt, erwirtschafteten sie zusammen einen Umsatz von über 95 Milliarden (Mrd.) Euro, im Durchschnitt rund 127 500 Euro je tätige Person.
Größte Gewerbegruppen: Das Ausbaugewerbe und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf
Gemessen an der Zahl der Unternehmen, der Beschäftigten sowie des Umsatzes größte Gewerbegruppe war im Geschäftsjahr 2017 das Ausbaugewerbe. Rund 30 100 Unternehmen (das sind gut 40 % aller Handwerksunternehmen im Land) gehörten zum Ausbaugewerbe. Die insgesamt mehr als 211 600 Beschäftigten des Ausbaugewerbes erwirtschafteten 2017 einen Umsatz von 24,1 Mrd. Euro. Zweitgrößte Gewerbegruppe waren die Handwerke für den gewerblichen Bedarf. Hinsichtlich der Zahl der Unternehmen (rund 11 500) lag diese Gewerbegruppe zwar deutlich hinter dem Ausbaugewerbe zurück, in Bezug auf die Beschäftigten (rund 200 000) und den Jahresumsatz (22,1 Mrd. Euro) blieb sie aber nahezu gleichauf und verweist das Kraftfahrzeuggewerbe (20,9 Mrd. EUR) und das Bauhauptgewerbe (16,6 Mrd. Euro) auf die weiteren Plätze. Die vier genannten Gewerbegruppen stehen zusammen für knapp 88 % der Umsätze des baden-württembergischen Handwerks im Geschäftsjahr 2017.
Zulassungspflichtiges und zulassungsfreies Handwerk
Die weitaus überwiegende Zahl der Handwerksunternehmen im Land (81 %) ist in die Handwerksrolle eingetragen und zählt damit zum zulassungspflichtigen Handwerk. Dessen 60 300 Unternehmen erwirtschafteten 2017 mit über 617 700 tätigen Personen einen Jahresumsatz von rund 86,9 Mrd. Euro. Die Umsatzproduktivität (Umsatz je tätige Person) lag bei 140 600 Euro. Im zulassungsfreien Handwerk waren 2017 rund 14 000 Unternehmen mit 131 000 tätigen Personen registriert. Das zulassungsfreie Handwerk erzielte einen Jahresumsatz von nahezu 8,6 Mrd. Euro. Der Umsatz je tätiger Person lag hier mit 65 400 Euro erheblich niedriger als beim zulassungspflichtigen Handwerk. Auch hinsichtlich der Beschäftigtenstruktur zeigen sich deutliche Unterschiede: Im zulassungspflichtigen Handwerk sind 78 % der tätigen Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, im zulassungsfreien Handwerk hingegen nur 62 %.